Bericht

Der Schwarzwald ruft“
Trophy Schöne Aussicht am 20. 09. 2003
und

23. ADAC/MSRT Slalom Freiamt am 21. 09. 2003

 Top-Ergebnisse der Schwarzwälder Cracks
bei den fahrerisch überaus anspruchsvollen Bergrennslaloms


Nach der ersten Trophy Schöne Aussicht im Jahr 2001 als B-Slalom im Industriegebiet von St. Georgen
sattelte Organisator Axel Duffner heuer noch eine Stufe drauf,
die Trophy wurde als A-Slalom ausgeschrieben und mit den Prädikaten 
Baden Württembergische ADAC Slalommeisterschaft sowie ADAC Slalompokal Südwest versehen.
Die Strecke absolutes Neuland, eine Kreisstrasse von Schonach nach Schönwald, zum Grossteil ansteigend, aber auch mit einem abfallenden Teilabschnitt.

55 Slalomartisten gingen auf die 1800-Meter-Piste,
die dreimal als Wertungslauf durchwedelt werden musste.

In der Gruppe G, Serienfahrzeuge, waren nur drei Klassen am Start.
In der G7 fuhr Alexander Bauer (MSC Stammheim) im VW Polo Coupe zwar in allen drei Läufen die absolut schnellsten Zeiten, ein Torfehler und dadurch 15 Strafsekunden kosteten den jungen Racer aber den erhofften Sieg.
Diesen sicherte sich Routinier Robert Keim (VW Polo Coupe)
vom Racing Team Schöne Aussicht. In der G3 waren alle drei Piloten mit Pylonenfehlern belastet.
Mit den wenigsten Strafsekunden und den schnellsten Zeiten gewann Fahrwerksingenieur Hans-Martin Gass auf seinem silbernen Audi TT Quattro.
In der G2 blieb nur Hans-Peter Eller fehlerfrei, der Opfenbacher dadurch Klassen-, und Gruppensieger auf seinem 170 PS starken BMW 325. Werner Euringer als zweiten und Reinhard Nuber als dritter wären zwar rein fahrzeitenmässig minimal schneller gewesen, aber einige Pins verhinderten deren Siegesambitionen.

Bei den Youngtimern stand im Ziel Dieter Gerber vom MSRT Freiamt mit seinem NSU TT vorne.

Die Gruppe F gewann überlegen Gerold Schneider vom MSC Wittgenborn. Dahinter die Kadett C Coupe-Treter Sascha und Wilhelm Faath aus Pfullingen. Schneider trieb seinen City-Kadett C so schnell durch die Pylonentore, dass neben dem Klassen-, und Gruppensieg auch der zehnte Gesamtrang für den Mann aus Langgöns heraussprang.

Als die Motoren der verbesserten Gruppe H aufheulten, war Rennfeeling pur angesagt. Bei den 1300tern donnerte Markus Spöri (MSRT Freiamt) mit drei Bestzeiten ins Ziel. Zum Sieg mit 17 (!) Sekunden Vorsprung wurde auch der neunte Gesamtrang notiert.


Markus Spöri – im allradgetriebenen Suzuki Swift kommt der Pilot aus Riegel immer besser zurecht.

Dann die Megaklasse H 2000 wo 26 Starter um Punkte und Preise kämpften,
darunter allein 11 MSRT-Freiamtler.
Den (rechnerisch) dritten Klassenplatz vergab der
letztjährige ADAC Slalompokal Gesamtsieger Klaus Kümmerle durch vier geworfene Hütchen
– nur Platz 11. Georgios Katsikis, aus der Region Nord (Siegen) angereiste Opel-Motorentuner steuerte seinen blauen C-Kadett nur auf Rang fünf, nettofahrzeitenmässig wäre ein Podestplatz für den sympatischen „schwäbischen Griechen“ drin ghewesen. 
Mit einem Hütchen belastet Uwe Wenzel als vierter. Der Opel-Schrauber aus Sexau im großen und ganzen zufrieden, das Getriebe hielt den Schaltvorgängen stand, den neue (gebrauchte) Motor liefert noch nicht die gewünschte Leistung ab, aber für die Endläufe ist Uwe guter Dinge. Fehlerfrei auf Platz drei Martin Schäfer.
Der Sportleiter des MSC Stammheim nach einiger Zeit wieder in seiner mercedessilbernen Kadettlimousine angetreten, sicherte sich damit horrend viele Punkte für den hochdotierten ADAC Slalompokal Südwest. Grosser Showdown um den Klassensieg, den schlußendlich ein Gaststarter für sich entschied. Zuvor hatte Willi Herr aus Waldkirch für Aufsehen gesorgt. Nach monatelanger Slalomabstinenz war er zur Heimveranstaltung wieder angetreten und musste gleich eine Schrecksekunde überstehen. Im Training brach ein Ventil am frisch montierten Slick des linken Vorderrades. Mit einer „Mischbereifung“ gelang Willi eine geniale Vorstellung, einige gigantische Zweiradaktionen brachten dem schnellen Kadettpiloten stehende Ovationen der vielen Zuschauer ein. Durch ein Hütchen im dritten Lauf wurde der Fahrzeugbesitzer Klassenzweiter und Gesamtvierter. Klassen, Gruppen-, und Gesamtsieg gingen zwar an dasselbe Auto, aber an den Gaststarter Alexander Hin. Der Racer aus Elzach-Yach war konstant schnell und fehlerfrei und durfte sich zurecht feiern lassen. Zwei Fahrer der H Überliter kamen auf die Gesamtränge zwei und drei. Trotz eines Pins, aber mit zwei 1.03er Fahrzeiten trieb Stefan Kunze aus Herdecke seinen weissen BMW M3 zum Klassensieg. „Mächtig was zu kurbeln, fahrerisch überaus anspruchsvoll, die Strecke hat trotz ihrer Gefährlichkeit einen tollen Reiz“ so der Mann aus der Region Nord. Dahinter musste sich Lokalmatador Axel Duffner einreihen.

Nach den überaus stressigen Tagen und Wochen der Slalomorganisation gelangen „Duffi“ drei fast identisch schnelle Wertungsläufe im blaumetallic lackierten Opel Kadett C mit 2400ccm und ca. 240 PS.
Den dritten Gesamtrang hatte sich der „schnellste Koch Deutschlands“ dann auch redlich verdient – in den zwei Wochen bis zu den Endläufen ist bei Axel und seiner Michaela nun ein klein wenig „zur Ruhe kommen“ angesagt. 

Reinhard Nuber fährt als Punktbester zu den DM-Endläufen

 Der 13. und letzte Vorlauf der Region Süd zur Deutschen Slalommeisterschaft war der 23. ADAC/MSRT-Slalom Freiamt,
drei mal 1400 Meter bergauf, im Zielbereich deutlich schneller als in den letzten Jahren. Dazu lagen bei Rennleiter Siggi Weber 97 Nennungen vor, Hunderte von Zuschauern säumten die gut einsichtbare Zielkurve sowie den mittleren Streckenabschnitt.
Wie immer war viel Mut in den Kurven gefragt, die Zeiten in den Klassen teilweise weit auseinander, so mancher fürchtete die Leitplanken, Randsteine und vor allem die Bäume an dieser reizvollen Piste.

In der Gruppe N satte 8 Starter, der Favorit begann bereits im ersten Lauf mit einer Bestzeit und zwei Sekunden Vorsprung auf die Konkurrenten. Dann aber eine gewaltige Schrecksekunde für Heinz Kilp, das linke Vorderrad am Opel Astra OPC machte sich selbstständig und der Routinier hatte alle Mühe, nicht von der Strecke zu fliegen. Kilp dadurch ausgeschieden, und Herbert Schmitz aus Möglingen steuerte seinen betagten Astra GSI 16 V zum sechsten Saisonsieg. Dahinter Michael Storch im Opel Calibra vor Langstreckenpilot Jürgen Schulten im Opel Astra OPC.

In der G7 begann Junior Alexander Bauer wie Tags zuvor – Bestzeit im VW Polo. Doch Fahrwerksspezialist Robert Keim schlug gnadenlos zurück, als einziger der G7-Meute gelang dem Lampertheimer eine Wertungslaufzeit unter einer Minute, und der zwölfte Klassensieg der laufenden DM, vor Alexander Bauer und Volker Schlage. In der G5 gelang Peter Schild ein aussergewöhnliches Kunststück, alle drei Rennläufe innerhalb von gerade mal einer Zehntelsekunde! Der BMW 316-Pilot mit seinem elften Klassensieg, Dennis Nicklas ebenfalls auf BMW 316 zweiter, nur drei Hundertstel Sekunden zurück Jürgen Jellen im VW Golf Gt. Claus Mahle aus Bad Wurzach bestimmte in der G4 die Pace. Drei Klassenbestzeiten im 90-PS-Manta ebneten den Weg zum deutlichen Sieg, er hätte sich sogar ein Hütchen leisten können. Seit der Manta-Liebhaber auf die 662er Dunlop-Slicks im 13-Zoll-Format umgesattelt hat, geht’s für das Duo Manta/Mahle stetig vorwärts, in Freiamt der dritte Klassensieg in Folge. Für Wilfried Ruoff blieb abgeschlagen Platz zwei im BMW compact. Sehr eng wurde es in der G3. Genau wie Mahle fuhr Hans-Martin Gass zwar immer als Schnellster den Berg hinauf, aber mit minimalem Abstand folgte ein bestens aufgelegter Matthias Eck im BMWE 318 iS. So hatte Gass im schweren, allradgetriebenen Audi TT im Ziel gerade mal 6 Zehntel Vorsprung. Noch enger ging es in der G2 zu. Zweimal hatte der Allgäuer Reihard Nuber im BMW 325 die Nase vorn, einmal Erzrivale Hans-Dieter Meckel im BMW M3.
Fünf Zehntelsekunden schnellere Gesamtfahrzeit bedeuteten für den Deutschen Meister des Jahres 2001 den Sieg und 21,2 Punkte – damit geht Reinhard Nuber als Punktbester mit satten 237,2 Punkten zu den Endläufen nach Wunstorf.

Auch ein geworfenes Hütchen im ersten Heat konnte einen Sieg von Holger Götz in der F 1600 nicht verhindern. Der Mann des RSB-Teams im VW Polo schnell wie eh und jeh, Karl Willi Gödel im Golf bereits mit 3,7 Sekunden Rückstand zweiter. Hochspannung beim Kampf um den Klassensieg in der F 2-Liter, in Freiamt bestach Gerold Schneider vom Team Pylonen-Rracer mit drei Laufbestzeiten. Der City-Kadett-Fahrer damit nach einer kleinen Durststrecke wieder vorn, Frank Most in der blauen Kadett-Limousine mit 1,5 Sekunden Rückstand zweiter. Drei hohe 52er Zeiten fuhr Martin Schäfer vom Racing Team Schöne Aussicht im roten Carlsson Mercedes SLK Kompressor heraus was in Addition zum überlegenen Sieg in der F-Überliter reichte. Die Gruppenwertung aber eine klare Angelegenheit von Schneider, der für die Endläufe mit seinem umgebauten Fahrwerk – made by Teamkollege Michael Rauch - im City bestens gerüstet scheint.


Erneut war es Dieter Gerber, der seinen NSU TT bei der kleinen Gruppe der Youngtimern
ganz oben platzierte.

Die Gruppe H wie schon am Vortag sehr stark. Zum Auftakt eine wahre Schlacht dreier Fahrer mit unterschiedlichen Fahrzeugkonzepten. Schnellster, aber aufgrund eines Pins in Lauf drei nur dritter Hans Exner. Der Pfrontener im heckgetriebenen, seltenen Simca 1200 S Coupe. Zweiter der Allradpilot Markus Spöri, dem auf den Sieger gerade mal der Wimpernschlag von zwei (!!) Hundertstel Sekunden fehlte. Vorn präsentierte sich Andreas Bandt, Teamchef vom Racing Service Brandt im frontgetriebenen VW Polo, der in einigen Nachtschichten seinen Flitzer nach einem Motorschaden für Freiamt in letzter Minute wieder flott bekommen hatte. Dabei zollte Andreas vor allem der ersten fehlerfreien Fahrzeit von Hans Exner grossen Respekt. Bei den 1600tern gab Stefan Faulhaber bereits im Training mit seinem Kaul-Motor befeuerten Kadett Coupe  immens Gas. „So was wie in Schleiz sollte nicht noch einmal passieren, zudem habe ich mir hier auch den Frust von der Seele gefahren“ gab „Faulie“ nach den drei Wertungslaufbestzeiten grinsend bekannt. Mit deutlichem Rückstand die weiteren Kadett-Fahrer Frank Sperrfechter aus Heilbronn als zweiter und Rolf Ziegler (Bad Wurzach) als dritter. 26 standen wie bei der Trophy zur Schönen Aussicht in Freiamt am Start der Zwei-Liter-Klasse. Drei Piloten mit ausschließlich 0.49er Fahrzeiten, am Ende hatte Lokalmatador Willi Herr mit seinem knallroten Kadett Coupe die Nase vorn. Der Waldkirchener, der schon sieben mal in Freiamt als Gesamtsieger gefeiert wurde,  hatte im Ziel gerade mal 48 Hundertstel Sekunden Vorsprung vor Michael Rauch.  So traurig wie es für den DM-Titelmitfavoriten Rauch auch war, aufgrund der vielen Starter gab‘s in Freiamt für Platz zwei satte 21,6 DM-Punkte, also mehr als die meisten Klassensieger bekamen – und Freiamt zeigte, dass auch der Lauterbacher Rauch im Zwei-Liter-Kadett mit den gleichen Waffen zu schlagen ist. Auf Rang drei ein weiterer Schwarzwälder vom MSRT Freiamt, Uwe Wenzel blieb in allen Läufen fehlerfrei und fuhr mit 50er Zeiten den Berg hinauf – „leistungsmässig war mein alter Motor aber trotzdem besser“, monierte der Sexauer im Ziel. Auf Rang vier Willi Herr‘s Gaststarter Alexander Hin, der dritte im Bunde der 49er-Zeiten-Fahrer, der allerdings einen Pin mit ins Ziel brachte. In der H Überliter bestimmte der Gesamtsieger des letzten Jahres, Armin Dellkamm das Geschehen. Drei geniale 0.48er Fahreziten, alle fehlerfrei brachten den BMW-Fahrer aus Gablingen an die Klassen-, und Gesamtspitze. Sein blauer, bärenstarken Schnitzer BMW M3 scheint für die Freiamtstrecke wie gemacht zu sein, Armin fühlt sich nach eigenen Aussagen hier pudelwohl, die optimale Mischung für die grandiose Leistung. Klaus Hummel, der Schrauber der den Kadett für Axel Duffer aufgebaut hat, sicherte sich mit dem Flitzer, den er aus dem FF kennt Platz zwei, knapp dahinter der Fahrzeugeigentümer Axel Duffner als Klassendritter und Gesamtfünfter.

Mit der Freiamt-Veranstaltung sind die 13 Vorläufe der Region Süd beendet, die Punkte von den jeweils 11 besten Slaloms nehmen die Fahrer mit zu den zwei Endläufen am
3. und 4. Oktober nach Wunstorf. Auf dem dortigen Fliegerhorst wird dann der Deutsche Meister 2003 sowie die Deutschen Team-Meister ermittelt. Überall vorne mit dabei das Racing Team Schöne Aussicht, taktieren und kämpfen bis zur letzten Rille ist für das Finale angesagt ----- in zwei Wochen wisst ihr mehr, direkt nach den Endläufen melde ich mich wieder mit der Präsentation des Deutschen Einzel-, und des Teammeisters.
                                                                                                                 
Wilfried Ruoff

Aktueller Punktestand in der Slalom DM, Region Süd nach 13 Läufen,
zwei Streichresultate berücksichtigt :
 

1.      Reinhard Nuber, BMW 325                             
2.
      Michael Rauch, Opel Kadett C Coupe            
3.
      Stefan Faulhaber, Opel Kadett C Coupe         
4.
      Hans-Martin Gass, Audi TT Quattro                
5.
      Robert Keim, VW Polo Coupe                         
6.
      Peter Schild, BMW 316                                
7.
      Hans-Dieter Meckel, BMW M3                        
8.    Holger Götz, VW Polo                                        
9.    Andreas Brandt, VW Polo Coupe                        
10.  Frank Most, Opel Kadett C Limousine                
11.  Herbert Schmitz, Opel Astra GSi                          
12.  Gerold Schneider, Opel Kadett C City                 
13.  Niels Marnet, Audi A4 Quattro                              
14.  Wilfried Ruoff, BMW compact                              
15.  Martin Schäfer, Carlsson Mercedes SLK
237.2 Punkte
233.8 Punkte
229.0 Punkte
228.4 Punkte
228.0 Punkte
228.0 Punkte
225.8 Punkte
222.8 Punkte
219.0 Punkte
216.6 Punkte
206.6 Punkte
206.6 Punkte
201.0 Punkte
201.0 Punkte
200.8 Punkte